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aktualisiert 1.1.2019

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 “Segelmodelle” aus Holz

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illbruck W60

illbruck_1

 

Original

Modell 1:15

Länge

19,5 m

130 cm

Breite

5,25 m

35 cm

Tiefgang

3,82 m

45 cm

Verdrängung

13,5 t

4,5 kg

Masthöhe

26 m

170 cm

Segelfläche

200 m²

0,7 m²

Eigner

illbruck

 

 VOLVO OCEAN RACE - Round the World 2001-2002

Mit der illbruck errang zum erstenmal ein deutsches Boot den Sieg. Am 8. Juni 2002 ging für sie nach 9 Monaten (123 Tage) die längste und spektakulärste Regatta der Welt von ca. 31600 Meilen in Kiel zu Ende. Diese Strecke wurde in 9 Etappen gesegelt, wobei die längste Etappe über 7000 Meilen ging. Hierbei wurden die Crews von arktischer Kälte, Tropenhitze und Tornados durchgeschüttelt. Aber es gab auch rühmliches, so wurde ein neuer Rekord von 484 Meilen in 24 Stunden aufgestellt. Das Ocean-Race war auch ein großes Medien-Spektakel, von der Werbung gesponsert, konnte das Rennen von Hubschraubern aus gefilmt, im Internet verfolgt werden. Aber auch vom Deutschen Institut für Meereskunde wurde das Rennen zu Forschungszwecke genutzt. So waren am Rumpf der illbruck mehrere Sensoren angebracht, deren ständige Messungen per Satellit weiter gegeben wurden.

Für die Firma Illbruck war der Sieg ein grandioser Erfolg, passend zur Firmen Ideologie:”Perfornance wins”. Denn nur in einer Generation schaffte es Willi Illbruck vom Ein-Mann-Betrieb zum Weltruhm. Angefangen hat die erfolgreiche Seglerfamilie 1952 mit dem Kanu auf der Sieg - und 1967 war die erste PINTA am Start. Bei der Namensgebung stand die historische PINTA von Columbus Pate. Dieses Schiff war damals als schnelles Schiff bekannt. Ihre Nachfolgerinnen machten ihrem Namen auch alle Ehre, denn die Pintaerfolge blieben nicht aus. Zweiter Platz bei der ersten Admiral’s- Cup Teilnahme. Die zweite PINTA nahm unter anderem Namen beim Round the World Race 1977 / 78 teil. 1983 Gewinner des Admiral’s Cup mit den Booten OUTSIDER und SABRINA. Danach reite sich Sieg auf Sieg und so wurde 2001 eine der größten Herausforderungen angenommen - das Volvo Ocean Race. Nach dem Entwurf des Americaners Bruce Farr wurde 2001 in Leverkusen im eigenen Betrieb eine VO 60 gebaut. Als Hersteller von Schaumstoffen war der Illbruck-Betrieb dafür geradezu ideal. Doch für den Bootsbau wurden Fachleute aus verschiedenen Ländern angeheuert. Und der Erfolg gab ihm recht!

Nun wollte ich es aber wissen: Ist dieses Boot auch für ein kleines Modellboot geeignet ? Besonders die errechnete Verdrängung im Maßstab 1:15 bereitete mir Probleme. Mit meiner herkömmlichen Spantenbauweise konnte ich das angestrebte Gewicht wohl nicht erreichen. Aber für einen einmaligen Bau  wohl anders wirtschaftlich kaum zu verwirklichen. Doch frisch ans Werk. Zuerst zeichnete ich mir nach der Vorlage einen neuen Riß mit 12 Spanten im Abstand von 10 Zentimeter. Die äußeren Umrisse ergaben gleich die Form für einen umlaufenden Balweger. Diesen sägte ich aus 4 mm Sperrholz in 10 mm Breite aus und heftete ihn um Verzug zu vermeiden auf eine stabile Spanplatte. Hierauf klebte ich dann die aus einem Profil von 10 x 4 mm bestehenden Spanten. Diese wurden mit 2x10 mm Abachileisten beplankt. Innen erhielt der Rumpf einen Epoxy-Harzanstrich zur Abdichtung und Versteifung der Planken. Danach wurden außen vorhandene Unebenheiten glatt geschliffen und zur weiteren Verstärkung eine dünne Glasmatte mit Harz aufgebracht. Danach arbeitete ich im Verdrängungsschwerpunkt die aus einem Glasfaserformteil bestehende Kieltasche ein. Im Deckbereich erhielt diese dann noch eine Momentenstütze. Danach kamen Haftgrung, Sprühspachtel und Farbe zum Einsatz. Natürlich wurde auch zwischenzeitlich das Schleifpapier kräftig benutzt. Der Rumpf wurde weiß glänzend und später das Deck weiß matt gespritzt.

Durch meine früheren Kontakte mit der Firma Illbruck (Bau eines 1-t PINTA-Modells) hatte ich einen großen Illbruck-Kalender erhalten mit den beiden Träningsbooten - an denen ich viele Details erkennen konnte. Auch war mir Bildmaterial vom Deutschen Institut für Meereskunde zur Verfügung gestellt worden, denn für ein Schaumodell konnte ich vorbildähnliche Segel anfertigen. Nach diesen Unterlagen habe ich das Deck gestaltet. Zur Gewichtsersparnis wurde dieses aus 1 mm und 0,6 mm Sperrholz angefertigt. Dennoch wog der fertige Rumpf 1,9 kg - für einen 1,3 m langen und 35 cm breiten Rumpf sicherlich nicht zuviel, aber für dieses Modell mit der geringen Verdrängung doch zu viel. So wurde an der Bleibombe mit 2 kg Gewicht gespart, aber dafür das Schwert um so mehr verlängert. Ebenso erhielt das Deck, außer den Winschen, nur die notwendige Modellfunktions-Ausstattung.

Zu dem endgültigen Finnish gehörte noch die “grüne Nase”, doch hier versagten meine Sprühkünste und so wurde das ehemals weiße Boot komplett grün. Aber war das noch die “illbruck” ? Nach einigen Zweifeln und Überlegungen entschloß ich mich dann zu dem Namenskürzel “ °°°M & W°°° “ . Das Segel fertigte ich dann vorbildähnlich aus gelben Spinnakertuch, verklebt über die Wölbungsschablone nach F. K. Ries.

Nach einigen Modellboottreffen und Vergleichsfahrten mit anderen Booten kann ich nun über die Fahreigenschaften eine Aussage machen: Vor dem Wind erreicht das Boot seine optimale Geschwindigkeit und hier darf es auch etwas mehr blasen, ohne das daß Boot vorne kaum taucht geht es unmerklich in eine schnelle Gleitfahrt über. Am Wind dagegen ist es für kurze Schläge weniger geeignet, hierfehlt der ausgleichende Wasserballast um das Boot aufrecht zu halten, denn bei Lage bremst die große überhängende Breite. Aber die Großen sind ja auch mehr für Vorwindkurse ausgelegt. Was mir aber aufgefallen ist, der flache Rumpf ( 4 cm Rumpftiefgang ) macht fast keine Welle - ist er also doch schnell ? Und als vorbildähnliches Modell ist es sicher auch OK. Doch für den Einsatz als Wettbewerbsmodell auf kleinen Dreieckskursen ist es nicht so gut geeignet, da das Verhalten an der Kreuz nicht optimal ist. Hierfür sind Modelle mit gleichförmigerem Rumpf und somit besseren Allroundeigenschaften besser geeignet. - Es sollte ja auch nur ein Test sein.
 

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