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aktualisiert 29.03.2019

Web Design

 “Segelmodelle” aus Holz

m&whoppe@online.de

CONTAINER STP 65 von 2008

conti08

 

Original

Modell 1:15

Länge

20,01 m

133 cm

Breite

4,8 m

32 cm

Verdrängung

13,66 t

5,78 kg

Ballast

9,4 t

2,6 kg

Tiefgang

4,8 m

48 cm

Segelfläche

264 m²

0,8 m²

Masthöhe

34 m

186 cm

Crew

16 Mann

3-Kanal Fernsteuerung

Konstruktion

Judel/Vrolijk

Willi Hoppe

Eigner

Udo Schütz

Willi Hoppe

Wert

 

1000 €

2009 bin ich zum x-ten Male wieder zur „boot“ nach Düsseldorf gefahren um die neue “CONTAINER” von Udo Schütz in Augenschein zu nehmen. Hier angekommen, suchte ich auch sofort die Halle 6 auf und beim Eintreten über die Empore fiel mein Blick auch sofort auf die CONTAINER. Da diese mit dem langen Kiel hier aufgebockt stand, war der Rumpf auch in meiner Augenhöhe, so dass ich ihn nicht übersehen konnte. Auf dem Messestand angekommen, stellte ich mich vor, und durch das Vorzeigen einiger Bilder von meinen früheren CONTAINER-Modellen konnten sich zwei Herren auch noch an mich erinnern. So wurde meine Frage nach Betreten der Yacht auch ohne zögern bejaht und ich konnte nach Herzenslust alles bestaunen und fotografieren. Da das Boot auf zwei Formständer stand, konnte ich auch sehr gut die Unterwasserformen erfassen. Am meisten habe ich aber bestaunt, das alles am Rumpf, sogar die Winschen, aus Kohlefaser gefertigt ist. Nur Kiel und die Ballastbombe sollen aus Stahl bzw. Blei sein. Also war wieder wie bei den Vorgänger-Yachten auf Leichtbau größter Wert gelegt. Denn Ziel von Udo Schütz ist die Fortsetzung der erfolgreichen Tradition der gleichnamigen Yachten der achtziger und neunziger Jahre, die sich mit spektakulären Rennsiegen wie Gewinn des Admiral’s Cups 1993, einen legendären Ruf ersegelt haben.

Nach 11 monatlicher Bauzeit auf der Knierim- Werft wurde das von Judel/Vrolijk konstruierte Boot fertiggestellt. Im Oktober 2008 konnte sich die CONTAINER auf Anhieb bei der Regatta Les Voiles de Saint Tropez unter den besten Teilnehmern etablieren

Die CONTAINER repräsentiert den modernsten Stand des Rennyachtbaus und verkörpert gleichzeitig die konsequente Weiterentwicklung des von den Schützwerken entwickelten Waben-Leichtbauwerkstoffs, der bereits auf den erfolgreichen Vorgängerbooten zum Einsatz kam. Das aktuell eingesetzte Material (CORMASTER CN1) ist eine eigens entwickelte Kevlar-Wabe die bei gleicher Festigkeit ca. 15 % leichter ist und bisher speziell beim Bau des Airbus A380 verwendet wird.

Nach dem Besuch der “boot” in Düsseldorf beschloß ich CONTAINER Nr. 4 zu bauen und begann sogleich mit einem Entwurf im Maßstab 1:15. Um das Boot überhaupt segelfähig zu erstellen, konstruierte ich den Rumpf 1cm tiefer um eine Verdrängung von ca. 5,5 kg zu erhalten. Um einen möglichst leichte Rumpfschale zuerhalten, kam nur die von mir mehrfach praktizierte, kombinierte Mallen- und Spantenbauweise in Betracht. Die Mallen und Spanten wurden aus 3 mm Sperholz ausgesägt. Der dritte und 10 Spant wurde in nur 10 mm breite ausgesägt, diese sollten zur Versteifung des Rumpfes und Anschluss der Umlenk- und Windenkonsole dienen. Weiter war ein Spant unter dem Mast und zwei Spanten im angenommenen Verdrängungsschwerpunkt zur Aufnahme der Kieltasche geplant.

Danach habe ich die Mallen und Spanten unter Zuhilfenahme von 10 x10 mm Kiefernleisten im Abstand von 10 cm auf eine etwas größere Spanplatte geklebt. Beplankt wurde das ganze dann mit Abachileisten 2 x 10 mm. Vorn an der Rumpfspitze habe ich jedoch einige Leisten 2 x 5 mm verwendet, diese ließen sich leichter um die starke Rundung verkleben und ersparten einiges an Anpassarbeit. Nach dem Abtrocknen des Leims wurden die Kanten der Leisten etwas beigeschliffen und anschließend der Rumpf mit Harz und Glasmatte überzogen.

Hierdurch sollte ein Verziehen des Rumpfes verhindert werden. Dann wurde der Rumpf von der Helling abgehoben und die Mallen herausgebrochen. Am Decksrand ist eine Abachileiste 5 x 5 mm eingeklebt und auch innen eine Glasmatte eingeharzt worden. Danach folgte der Farbaufbau mit Haftgrund, Spritzspachtel, Farben und zuletzt habe ich die Wasserlinie abgeklebt und das Überwasserschiff erhielt nochmals einen Klarlacküberzug zur besseren Optik. Natürlich sind die mehrfachen Schleifpapier-Anwendungen nach den einzelnen Farbaufträgen nicht zu vergessen. Aber irgendwann muss es mal genug sein, auch wenn das Ergebnis nicht 100-prozentig befriedigt. Zwischendurch wurden die Decksbalken eingepasst und die Decksplatte in einem Stück unter Zuhilfenahme von Paketklebeband aufgeklebt, die Außenkante etwas gerundet, damit eben diese Kante auch voll mit Farbe gedeckt ist. Ebenfalls vor dem Verschließen des Decks sind noch die Drahtösen für den Anschluss der Stage und Wanten sowie Verstärkungen für die Winden und Mastlager eingeklebt worden.

Danach ging’s an die Gestaltung des Aufbaus, hierzu wurden 3 Hilfsträger eingesetzt und mit 0,6 mm Sperrholz beklebt. Ebenso besteht die Plicht aus nur 0,6 mm Sperrholz. Nach dem Einpassen und Zusammenkleben wurde alles mit einer Grundierung mehrmals eingesprüht, grau matt, sie soll den Antirutschbelag- oder Anstrich imitieren. Die Seitenwände sind beim Original schwarz belassen, hier schimmert die Kohlefaserstruktur durch. Um einen ähnlichen Effekt zu erzielen habe ich mich hier mit metallic-dunkelgrau versucht.

Für den weiteren Ausbau des Deckslayout waren mir die Fotos sehr hilfreich. So beschloss ich, auch das Deck möglichst vorbildähnlich zu gestalten und einmal angefangen entwickelte ich solchen Ergeiz in der Anfertigung der Beschlagteile das ich möglichst keine auslassen wollte. Doch immer nur ein Sortiment schaffte ich an einem Tag, es waren ja auch immer wieder Leim- und Farbtrocknungszeiten einzuhalten. Da ich nur nach Fotos gearbeitet habe, stimmen sicherlich auch nicht alle Maße und an manchen Stellen gab es Platzprobleme. Dennoch sind es über 60 Baugruppen geworden, wobei ich die Travellereinheit als eine Baugruppe gezählt habe, diese besteht aber wiederum aus 2 Anschlagkonsolen, Schiene, Schlitten, 2 Spannblöcke, 3 Umlenkblöcke, 1 Block am Großbaum und Spannleinen. Die Blöcke bestehen beim Vorbild alle aus kugelgelagerten Stroppblöcke. Diese konnte ich durch einfache Rollen mit dem besagten Stropp nachempfinden. Wegen dem Maßstab und den schon vorher erwähnten Platzgründen ist auch nicht alles funktionstüchtig, sondern nur als Attrappe gestaltet worden. An Bauzeit sind ca. 7 Monate darüber vergangen, aber täglich nicht mehr wie 1 bis 3 Stunden und manchmal gab es auch eine Erholungspause.

Nachdem der Rumpf mit den Details ausgeschmückt war, ging’s an die Gestaltung des Riggs.

Als Mast habe ich einen handelsüblichen Profilmast 19 x 12 mm mit Keep verwendet, dieser wurde zuerst einmal auf 1,95 m gekürzt.

Dann wurde der Baumanschlag mit 13 cm über Deck festgelegt. Auf den Fotos meinte ich zuerkennen das auf dem Deck noch Stehhöhe besteht. Als Achterstagaufhängung verwendete ich nur ein 4 mm Kohlefaserstab, da der Aufhängepunkt wegen der breiten Ausladung des Segelkopfes weit außerhalb liegen muss. Die Salinge wurden aus flachgedrückten Alu-Rohren 6 x 0,6 mm imitiert und durch den Mast gesteckte 2 mm Stahldrähte gehalten und versteift. Als Verdrehschutz wurden sie noch mit Sekundenkleber gesichert. Danach wurde die Einheit schwarz gespritzt, denn im Original besteht das Rigg selbstverständlich komplett aus Kohlefaser. Die Stage, Wanten und Schoten sind zur einfacheren Montage an den Enden mit einfachen Drahthaken versehen. Das Segel ist dann aus einer Gitterfolie mit schwarzen Fäden (Gewicht ca. 100 g/m²)von der Fa. Dimension Polyant aus 6 Bahnen über meine Segelschablone nach F. K. Ries verklebt. Leider hat diese Folie einen stolzen Preis, jedoch bei einer Breite von 1,37 m verbrauchte ich nur eine halbe Bahnenbreite. Das an den Mast angeschlagene Segel erscheint mir doch sehr gewaltig trotz der Kürzung des Mastes - das kleine Boot dort unten auf dem Boden und dann das riesige Segel. Ich weiß natürlich, die Segelfläche ist viel zu groß bei der geringen Verdrängung! Ich hoffe jedoch, dass das Boot auch eine schwerere Kielbombe trägt, was die erste Schwimmprobe zeigen soll. Zuletzt wurde die Reling an den Rumpf angebracht und mit den div. Aufklebern dekoriert.

Am 17.März, dem ersten Frühlingstag in unserer Region, zog es mich unwillkürlich zum Wasser an den Fühlinger See. Nun sollte sich herausstellen ob meine Überlegungen zutrafen.

Leider erwartete uns hier ein wenig mehr Wind ( gefühlte Windstärke 3 ) wie bei uns in Solingen, aber dennoch eine Wasserung musste jetzt sein. Vorsichtig setzte ich das Boot aufs Wasser. Nun, die Schwimmlage und Verdrängung schienen zu stimmen und eine etwas schwerere Kielbombe von 3 kg ist sicher auch noch möglich. Dann habe doch ein paar Segelschläge in Ufernähe gewagt. Das Boot lief ohne Ruderkorrekturen gut geradeaus und ließ sich auch ohne Schwierigkeiten steuern.

Die Segelansteuerung erfolg mit 2 Graupner-Winden REGATTA. Nur so ist eine optimale Segelstellung zu erreichen bei einer Baumlosen Fock. Die Fockschoten treten beidseitig aus der Kajütrückwand aus, laufen dann um die zugerörigen Winschen und von dort aus zu den Blöcken an den Vorschotschienen.

Wie erwartet, bei dem vorherrschenden Wind war die Segelfläche einfach zu groß, also sollte die schwerere Kielbombe angebracht werden und auch ein zweites etwas kleineres Rigg könnte nicht schaden. Mein Segelfreund Wilhelm Fuchs hat ein paar Bilder geschossen, diese machen eigentlich schon eine gute Aussage und wie man sieht, macht der flache Rumpf fast keine Welle. Ich denke das deutet auf eine gute Rumpfgeschwindigkeit hin. Insgesamt aber kann ich sagen, daß meine Erwartungen bei weiteren Einsätzen voll zutrafen.

Wie jedoch vorher angemerkt, habe ich doch keinerlei Veränderungen bzw. Korrekturen vorgenommen. Das Boot ist halt in der jetzigen Ausführung ein Leichtwindsegler.

Bauunterlagen erhältlich                   
 

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